das GRÜNE ZITAT
Beteiligung an der Ausstellung im Park von Schloss Kaarz
17.Mai bis 17.Oktober 2015
[Text Miro Zahra] [Fotos]
Miro Zahra
„Im Garten der Nymphen“
Installation, (Verspiegelte Diskokugel, Schilder)
„Wo jetzt nur, wie unsre Weisen sagen,
Seelenlos ein Feuerball sich dreht,
Lenkte damals seinen goldnen Wagen
Helios in stiller Majestät.
Diese Höhen füllten Oreaden,
Aus den Urnen lieblicher Najaden
Sprang der Ströme Silberschaum.“
Friedrich Schiller, aus: Die Götter Griechenlands
Mein künstlerischer Beitrag für die Ausstellung ist eine Einladung in den versunkenen Garten der griechischen Mythologie. Die Welt der Griechen war beseelt. Ein Berg, ein Baum, ein Wassertümpel, oder ein Bach wurden als Lebewesen empfunden, in denen göttliche Kräfte wirken. Legenden rankten sich um Naturphänomene und ihre Namen. Typisch für die griechische Mythologie ist, dass Götter und Menschen sich begegnen, in Liebeslust vereinen und gemeinsame Nachkommen zeugen können. Und zwischen der göttlichen und menschlichen Sphäre gibt es unzählige Zwischenwesen, zu denen Halbgötter, Dämonen, aber auch Nymphen zählen. Nymphen sind weibliche, menschengestaltige Naturgeister. Das griechische Wort >nýmphé< bedeutet ursprünglich >junge Frau< oder >Braut<, aber auch >Knospe<, Homer beschreibt Nymphen als Göttinnen der freien Natur, die überall in Wald und Flur das blühende Leben verkörpern. Trotz ihres göttlichen Ursprungs sind sie nicht unsterblich, oft treten sie in Gruppen auf. Sie folgen – oft im Reigentanz – den Göttern Artemis, Hermes, Dionisos und Pan. Nymphen strahlen geheimnisvolle erotische Magie aus. Sowohl Götter als auch Menschen begehren sie. Die Nymphen im Gefolge der Götter lebten in heiligen Hainen, den ersten Naturschutzgebieten der Kulturgeschichte. Oft entkommen sie einer Verfolgung oder einer tragischen Liebesgeschichte nur, indem sie Götter in Gewässer, Sterne und in vielen Fällen auch in Pflanzen und Bäume verwandeln.